Tag 2 geschafft!
by admin on Oktober 5, 2010
So turbulent der Start, so turbulent die Ergebnisse des heutigen Tages!
Beginn in der Aula, mit einer vertrauten Situation von gestern. Auf der Grundlage die Bosshard mit den Schülern gestern geschaffen hat -Umgang mit den Aufnahmegeräten, Ohren spitzen, Klänge suchen und finden, Klänge produzieren, nach Gehör und nach den Bewegungen des Workshopleiters- kann er jetzt aufbauen. Äußerst konzentriert arbeiten sie gemeinsam am Morgen mit Instrumenten. Lauschen, improvisieren und agieren nach Bewegungen. Wer nicht spielt ist still und die Aufmerksamkeit jedes Einzelnen trägt zu einer überwältigenden Konzentration bei. Jetzt ensteht Raum für die eigenen Klänge der Schüler, wie zum Beispiel die des mitgebrachten Kugelspiels.
Mit der Konzentration aus dem Innenraum gehts nach Draußen in den Schulhof. Dort haben in der Zwischenzeit Florian Kühnle und Georg Weckwerth acht Mikrophone aufgestellt. Klänge und Geräusche, die die Schüler täglich im Schulhof begleiten, werden gesammelt, fotografiert sozusagen. Dazu zählt das Musikhören mit dem Handy genauso, wie das Basketballspielen. Und Gespräche. Ohren spitzen heißt jetzt plötzlich nicht mehr nur nach Draußen hören, sondern auch in sich hineinhören und dem anderen zuhören.
Der Fokus wird nun immer größer. Von der ruhigen, fast intimen Aula ging’s in den noch geschützten Schulhof, ein Innenhof, jetzt geht’s auf die Straßen. Raus aus der Schule, rein in einen anderen Teil des Alltags und damit auch in einen neuen Hörraum. Dabei lässt die Ruhe im Park etwas mehr Konzentration und Eigenklang zu, als die Straße oder der Besuch in der Bäckerei. “Dreh Dich und höre!”, ist eine neue Arbeitsanweisung, “Dreh Dich und töne!” ist die zweite. Von innen nach außen. Vom Ich zum Du. Bosshard gelingt es immer wieder, dass sich die Schüler aufs neue konzentrieren. Er lockt ihre Stimmen heraus, ihre Farben, ihre sounds, arbeitet mit dem was sie ihm entgegenbringen, was sie mitbringen und bringt es neu zusammen, zu neuen sound graffiti.