“Haaaallo, kann mal jemand die Maschinen ausmachen? Wir können so nicht arbeiten!”

by hannah on Oktober 9, 2010

Oder: Kunst im öffentlichen Raum

Foto © Frank Paul, ants and butterflies

Auch das Projekt TONSPUR für einen öffentlichen raum zählt zu den Kunstprojekten die unter dem Motto “Kunst im öffentlichen Raum” agieren. Angesiedelt an der Banklinie auf dem Schlossplatz will es den Passanten irritieren, wecken und sensibilisieren. Unerwarteterweise vernimmt man dort im vorbeiflanieren, vorbeieilen, -radeln Klänge verschiedenster Art. Verweilt man dort und beoachtet die Reaktion der Überraschten kann man spannende Dinge über unser Gesellschaft, die Funktion der Stadt und von Kunst beobachten. Ideal also auch, um auf aktuelle Themen aufmerksam zu machen. Bei den Vorbereitungen für die Eröffnung in den letzten Tagen gab es zahlreiche dieser Begegnungen. So ließ einvorbeiziehender beispielsweise verlauten, er empfinde eine zusätzliche Beschallung des Ortes eine Frechheit. Bau- und Straßenlärm seien ja wohl genug. Er sei hier hergekommen um seine Ruhe zu haben. Bleibt zu fragen, was mehr Ruhe bringt, schimpfend auf den Baulärm hinweisen oder sich auf ein künstlerisch gestaltetes Klangereignis einzulassen?

Wem gehört der öffentliche Raum? Und wer ist dafür verantwortlich, dass jeder, der sich darin bewegt zu seinen Bedürfnissen kommt? Wer verantwortet die Verschmutzung dieses Raumes durch Müll, Gestank, Lärm, Strahlung? Wie können wir diesen Raum gemeinsam gestalten? Und können wir das überhaupt?

Speziell in großen Städten wie Berlin ist dieses Thema ein hochaktuelles. Jeder möchte sich darin frei bewegen können, nicht gestört und nicht belästigt werden. Im öffentlichen Raum spiegelt sich unser gesellschaftliches Miteinander.